Finanzfonds
الصناديق المالية
Vorübungen
- Textverständnis ***
a) Hören Sie sich das Gespräch an und erklären Sie kurz, worum es geht.
b) Beschreiben Sie den Gesprächsverlauf.
c) Hören Sie sich das Gespräch ein zweites Mal an und beantworten Sie folgende Fragen:
– Welche Geldanlagemöglichkeiten werden besprochen?
– Welche Risiken bergen Finanzfonds?
– Welche Auswirkungen hat der Finanzkapitalismus auf die ärmeren Länder der Welt?
– Wie kann die Weltgemeinschaft die Preisspekulationen unter Kontrolle bekommen?
- Wortschatzübung ***
a) Bilden Sie drei Gruppen (G1-G3) und erstellen Sie Wortschatzlisten: G1 erstellt eine Wortschatzliste zu den Beiträgen des Moderators, G2 erstellt eine Wortschatzliste zu den Beiträgen von Prof. Acharya und G3 erstellt eine Wortschatzliste zu den Beiträgen von Prof. Sommer.
b) Übersetzen Sie die Listen ins Arabische: G1 übersetzt die Liste der G2, G2 übersetzt die Liste der G3, G3 übersetzt die Liste der G1.
c) Hören Sie sich das Gespräch noch einmal an und ergänzen Sie die fehlenden Begriffe.
- Finanzfonds werden immer mächtiger und sind heute nicht mehr aus dem …………… wegzudenken.
- Manche Anlagevarianten wie …………… sind sehr risikoreich, auch wenn sie höhere Renditen versprechen als …………………… oder …………………beispielsweise.
- Allerdings sind selbst …………………… nicht immer stabil. Immobilien sind nun mal materielle …………………….
- Wie sehen Sie aber das ………………… in Fonds, die extrem spekulationsfreudig sind und nicht nur …………………… Gesetzen gehorchen?
- Mit ihren ungehemmten Spekulationen und der entfesselten Gier nach ………………………treiben die Hedgefonds die ………… von Rohstoffen und …………………… künstlich in die Höhe, was ganze ……………….. gefährdet.
- Nach der …………………… von 2008, bei der die …………………… geplatzt ist, gab es in den Finanzmärkten einen …………………….
- Viele Staatskassen in Afrika, aber auch in Asien und in Südamerika können solche …………………… nicht abfedern, weil sie nicht über genügend ………………… verfügen.
d) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse in Kleingruppen und korrigieren Sie die Fehler durch gezieltes Hören. Vergleichen Sie abschließend mit dem Lösungsteil.
Dolmetschübungen
Dolmetschauftrag: Dolmetschen Sie das Fernsehgespräch zum Thema „Finanzfonds“ für Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Benghazi. Das Fernsehgespräch wird anlässlich einer Gastdozentur aus Deutschland live übertragen.
- Konsekutivverdolmetschung
a) Arbeit in Dreiergruppen: Jedes Gruppenmitglied dolmetscht die Beiträge eines einzelnen Gesprächsteilnehmenden. Die Verdolmetschungen werden aufgenommen. Danach werden die Ergebnisse im Plenum ausgewertet.
b) Arbeit in Zweiergruppen: Person 1 dolmetscht das ganze Gespräch allein. Person 2 macht sich Notizen. Dann werden die Rollen getauscht. Am Ende bespricht jede Gruppe ihre Ergebnisse.
- Simultanverdolmetschung
a) Arbeit in Dreiergruppen: Person 1 liest im langsamen Tempo vor, Person 2 dolmetscht simultan, Person 3 notiert die Fehler. Nach jedem Absatz erfolgen eine Fehlerdiskussion und ein Rollentausch.
b) Dolmetschen Sie das Gespräch simultan und zeichnen Sie sich dabei auf. Achten Sie darauf, Ihre Stimme bei jedem neuen Sprecher etwas zu verändern, um den Sprecherwechsel anzuzeigen. Achten Sie bei der Auswertung besonders auf den Gesamteindruck und sprachliche Mängel, wie Grammatikfehler, falsche Kollokationen und mangelhafte Lexik.
c) Arbeit in Zweiergruppen (Flüsterdolmetschen): Person 1 dolmetscht, Person 2 ist der Empfänger der Verdolmetschung und wertet am Ende die Qualität der Verdolmetschung aus. Beachten Sie, dass die einzelnen Sprecher stimmlich voneinander abgesetzt werden.
d) Arbeit in Fünfergruppen (Rückverdolmetschung): 3 Personen lesen mit verteilten Rollen das ins Arabische übersetzte Gespräch aus dem Lösungsteil vor. Person 4 dolmetscht ins Deutsche zurück (Flüsterdolmetschen). Person 5 ist Empfänger der Verdolmetschung und wertet am Ende die Qualität der Verdolmetschung aus.
Fernsehgespräch:
Moderator: Schönen guten Tag, meine Damen und Herren. Zu Gast haben wir heute zwei renommierte Wirtschaftsexperten: Alexander Sommer aus Österreich, er ist Wirtschaftsprofessor an der Uni Wien und Finanzberater der EU. Der zweite Gast ist Vikram Acharya aus Indien. Er ist Professor für nachhaltige Finanzpolitik an der Uni Bangalore. Beide kennen sich mit Wirtschaftsstrukturen in Industrie- und Entwicklungsländern gut aus. Heute spreche ich mit ihnen über Finanzfonds und ihren Einfluss auf die Weltwirtschaft.
Prof. Sommer, Finanzfonds werden immer mächtiger und sind heute nicht mehr aus dem Weltwirtschaftssystem wegzudenken. Doch es regt sich auch Kritik gegen diese Fonds. Was spricht also dagegen, dass ein Kapitaleigner sein Geld in einem Fonds anlegt, der ihm Jahr für Jahr Rendite ausschüttet?
Prof. Sommer: Ich bin selber Volkswirt und finde es absolut in Ordnung, dass die Bürger ihr Geld sinnvoll investieren, anstatt es auf einem Bankkonto in Zeiten niedriger bis negativer Zinsen vor sich hin schrumpfen zu lassen. Gleichwohl muss man wissen, dass Geldanlagen in Fonds den Turbulenzen der nervösen Märkte ausgeliefert sind. Schnell kann daraus ein Minusgeschäft werden.
Prof. Acharya: Sie haben recht. Manche Anlagevarianten wie Aktienfonds sind sehr risikoreich, auch wenn sie höhere Renditen versprechen als Immobilienfonds oder Goldfonds beispielsweise. Während Aktienkurse extrem schwanken und jedes Sandkörnchen im Getriebe der Weltwirtschaft die Aktien ins Bodenlose stürzen lässt, erweisen sich die Investitionen in Immobilien oder in Gold als stabil.
Prof. Sommer: Das stimmt. Allerdings sind selbst Immobilienfonds nicht immer stabil. Immobilien sind nun mal materielle Güter. Damit sie dauerhaft Rendite einbringen, muss viel zusammenpassen: eine ständige Wertsteigerung des Standorts, worauf auch der schlaueste Immobilienfuchs nicht langfristig spekulieren kann, keine Mietausfälle, keine Leerstände und keine hohen Wartungskosten. Das klappt selten. Dass man mit Immobilieninvestitionen beständig Gewinne erwirtschaftet, ist ein Märchen. Die Realität sieht anders aus.
Moderator: Dennoch sind das wohl Investitionsrisiken, die der Anleger einkalkulieren kann, weil sie ohne Weiteres in unserer Wirklichkeit erkenn- und sichtbar sind. Wie sehen Sie aber das Geldanlegen in Fonds, die extrem spekulationsfreudig sind und nicht nur marktwirtschaftlichen Gesetzen gehorchen? Hier spreche ich zwar von den gebrandmarkten Hedgefonds, aber auch von Staatsfonds mit schwerer finanzieller und überregionaler, ja globaler politischer Macht.
Prof. Acharya: An ihrem schlechten Ruf sind Hedgefonds selbst schuld. Die wörtliche Übersetzung wäre Absicherungsfonds. Doch in Wirklichkeit sichert man sein Geld in einem Hedgefonds noch weniger als in einer Bank oder in einem Investmentfonds. Leerverkäufe von Devisen, Wertpapieren und Gütern sind zum Ärger vieler Volkswirte und Politiker an der Tagesordnung und gehören zum fragwürdigen, aber legalen Geschäft dieser Fonds genauso wie Spekulationen aller Art. So tragen Sie dazu bei, dass Aktienwerte von Firmen dramatisch sinken, sobald diese Firmen in Schwierigkeiten geraten.
Prof. Sommer: Schlimmer noch. Mit ihren ungehemmten Spekulationen und der entfesselten Gier nach Rendite treiben die Hedgefonds, wenn auch nicht alleine, Preise von Rohstoffen und Nahrungsmitteln künstlich in die Höhe, was ganze Volkswirtschaften gefährdet und Milliarden von Menschen vor Armut und Hunger stellt.
Moderator: Wie meinen Sie das?
Prof. Sommer: Ich nenne Ihnen ein Beispiel. Nach der Finanzkrise von 2008, bei der die Immobilienblase geplatzt ist, gab es in den Finanzmärkten einen Paradigmenwechsel. Alle wollten auf einmal in Nahrungsmittel investieren.
Die Konsequenzen daraus sind Preissteigerungen bei Weizen, Reis, Kaffee, Mais und Zucker, teilweise um 100 %. Das trifft dann die ärmsten Länder besonders stark. Viele Staatskassen in Afrika, aber auch in Asien und in Südamerika können solche Preisspekulationen nicht abfedern, weil sie nicht über genügend Währungsreserven verfügen.
Sie haben nicht die Mittel für Rettungsschirme und Stabilisierungsmaßnahmen ihrer Nationalwährungen. Dadurch geraten sie schnell in die Zahlungsunfähigkeit. Die Folgen sind weltweit ersichtlich. Unregierbare Staaten, illegale Wertschöpfungsketten, Massenarbeitslosigkeit, Hunger, Migrationsströme.
Moderator: Das führt uns doch unmittelbar zu der Frage, ob der Finanzkapitalismus mit An- und Verkauf von Staatsanleihen, mit Geldtransfers rund um den Globus, mit den alten und den vielen neuen Finanzzentren beispielsweise in der Golfregion oder in Südostasien nicht dazu beigetragen hat, dass das Gefälle zwischen reichen und armen Regionen verringert wurde. Vielmehr hat es zugenommen.
Prof. Acharya: Das Bild ist deutlich komplizierter. Viele Staaten der Golfregion und in Asien verfügen über beachtliche Finanzreserven, die sie meist in einem Staatsfonds anlegen, was dazu führt, dass solche Fonds zu regelrechten Finanzmagneten wachsen und Geldinvestoren aus aller Welt anziehen. Gut ist das für die einzelnen Staaten insofern, als dass sich Investitionskapital aufhäuft, das wieder unter anderem in innovative Technologie- und Umweltprojekte investiert wird.
So können aufstrebende Wirtschaftsnationen eigene Wege gehen und sich vom klassischen Industriemodell befreien.
Andererseits können viele Staaten nicht einmal das nationale Kapital im Lande halten, leiden an chronischer Überschuldung, müssen Kredite mit hohen Zinssätzen von den internationalen Finanzmärkten aufnehmen. Viele solcher Staaten stehen seit Jahrzehnten am Rande des Kollapses.
Prof. Sommer: Dieser Diagnose kann ich leider nur zustimmen. Viele Entwicklungsländer entwickeln sich gar nicht und befinden sich aufgrund finanzieller Not in einem Teufelskreis. Weder können sie sich von den Finanzmärkten unabhängig machen, noch greifen ihre Entwicklungsprojekte. Dennoch möchte ich hinzufügen, dass die Schuld nicht nur bei den internationalen Finanzfonds liegt, die das nationale Kapital solcher Länder abziehen. Auch Korruption, Missmanagement, Klientelismus sowie politische und militärische Spannungen mit Nachbarstaaten tun ihr Übriges und verhindern den ökonomischen Durchbruch vieler Länder.
Moderator: Wie könnte man das ändern?
Prof. Sommer: Eigentlich könnten die weltweiten Währungsreserven Entwicklungsprojekte für ganze Kontinente finanzieren, die langfristig gerade in Krisenregionen für Stabilität und Prosperität sorgen. Dafür benötigen wir aber international geltende für alle verbindliche Finanzgesetze, die überall in der Welt hart durchgreifen.
Prof. Acharya: Auf der anderen Seite muss dem Spekulationswahn ein Ende gesetzt werden. Preise von Lebensmitteln und Rohstoffen dürfen nicht mehr Gegenstand wilder Spekulationen sein. Steueroasen müssen aufs Schärfste bekämpft werden. So hätten wir ganz schnell viele Lösungen und deutlich weniger Probleme auf der Welt.
Moderator: Prof. Acharya, Prof. Sommer, ich danke Ihnen ganz herzlich für dieses interessante Gespräch.
Wortschatz
Aktie, die (-n) | سهم، ج أسهم |
Aktienkurs | سعر السهم |
Aktienwert | قيمة الأسهم |
Anlagevariante, die (-n) | أنواع الاستثمار |
Anleger, der | مُستثمِر |
Anleihe, die (-n) | سند، ج ـ ات |
Staatsanleihen | سندات حكومية |
Bankkonto, das (-konten) | حساب بنكي، ج -ات بنكية |
Devisen (Pl.) | عملة صعبة، ج -ات |
Entwicklungsland, das (-länder) | دولة نامية، ج دول نامية |
Entwicklungsprojekt, das (-e) | برنامج تنموي، ج برامج |
Finanzberater, der | مستشار مالي |
Finanzkapitalismus, der | رأسمالية مالية |
Finanzkrise, die (-n) | أزمة مالية، ج -ات |
Finanzmarkt, der (-märkte) | سوق مالية، ج أسواق |
Finanzpolitik, die | سياسة اقتصادية، ج -ات |
Finanzzentrum, das (-zentren) | مركز مالي |
Fonds, der | صندوق استثمار، ج صناديق |
Absicherungsfonds | صندوق تحوط |
Aktienfonds | صندوق أسهم |
Finanzfonds | صندوق مالي |
Goldfonds | صندوق استثمار في الذهب |
Hedgefonds | صندوق تحوط |
Immobilienfonds | صندوق عقاري |
Investmentfonds | صندوق استثمار |
Staatsfonds | صندوق سيادي |
Geld, das (-er) | مال، ج أموال |
Geld anlegen | استثمر- يستثمر المال |
Geldanlage | استثمَار مالي |
Geldinvestor | مستثمر مالي |
Geldtransfer | تحويل مالي |
Gewinn, der (-e) | ربح، ج أرباح |
Immobilienblase, die (-n) | فقاعة عقارية، ج فقاقيع |
Industriemodell, das (-e) | نموذج صناعي، ج نماذج |
Korruption, die | فساد / ارتشاء |
Leerstand, der (-stände) | عقار شاغر، ج -ات |
Leerverkauf, der (-verkäufe) | بيع ما هو غير مملوك |
Miete, die (-en) | ايجار / كراء |
Mietausfall, der (-fälle) | عدم سداد الايجار |
Missmanagement, das | سوء الإدارة |
Nahrungsmittel (Pl.) | المواد الغذائية |
Preis, der (-e) | سعر، ج أسعار / ثمن، ج أثمان |
Preisspekulation | مضاربة على الأسعار، ج -ات |
Preissteigerung | ارتفاع الأسعار |
Prosperität, die (-en) | رخاء / ازدهار |
Rendite, die (-n) | عائدات (ج) |
Rendite ausschütten | وزّع ـ يوزّع العائدات |
Rettungsschirm, der (-e) | مظلة إنقاذ / صندوق إنقاذ |
Rohstoff, der (-e) | مادة خام، ج مواد |
Staatskasse, die (-n) | خزينة الدولة، ج خزائن |
Standort, der (-e) | موقع، ج مواقع / مركز، ج مراكز |
Spannung, die (-en) | توتر، ج -ات |
spekulationsfreudig | محب للمضاربة |
Steueroase, die (-n) | ملاذ ضريبي، ج -ات |
Technologie, die (-n) | تكنولوجيا |
Überschuldung, die | مديونية، ج -ات / تفاقم الديون |
Volkswirt, der (-e) | خبير اقتصاد، ج خبراء/ اقتصادي، ج ـون |
Volkswirtschaft, die (-en) | اقتصاد وطني، ج -ات |
Währungsreserve, die (-n) | مدخرات مالية / احتياطيات مالية / احتياطي العملة |
Wartungskosten (Pl.) | تكاليف الصيانة |
Wertpapier, das (-e) | أوراق مالية |
Wertschöpfungskette, die (-n) | سلسلة الإنتاج للقيمة، ج سلاسل |
Wertsteigerung, die (-en) | ارتفاع في القيمة |
Wirtschaftsexperte, der (-n) | خبير اقتصاد، ج خبراء |
zahlungsunfähig | غير قادر على سداد الديون |
Zahlungsunfähigkeit, die | إفلاس |
Zinssatz, der (-sätze) | سعر الفائدة، ج أسعار |